Was ich immer schon sagen wollte

Immer schon

war das Geschichtenerzählen ein Mittel zur Weitergabe und Bewahrung uralter Weisheit; die Geschichten führten ihre Zuhörer in eine Welt des Zaubers und des Geheimnisvollen, in die Möglichkeit des Andersseins; Geschichten sind seit alters her das traditionelle Medium des Lehrens und des Lernens.

Eine Erfahrung sucht eine Geschichte - schrieb deshalb auch Max Frisch.
Märchen sind Erfahrungsgeschichten – sie erzählen in der Sprache der Poesie von Schönheit, Liebe und Tod.

Diese „Sprache der Poesie“ – oder profaner ausgedrückt: der achtsame Umgang im Alltag mit dem Wort, mit der Sprache – vornehmlich natürlich der deutschen Sprache - fasziniert mich schon seit meiner Schulzeit. Und ich hatte das Glück, immer wieder Menschen zu begegnen, die mich durch ihr Beispiel ermuntert haben, meine Begeisterung für die Sprache mit anderen zu teilen. Auf diesem Weg bin ich dann irgendwann zum Erzählen gekommen: Märchen, Geschichten, Gedichte …

Besonders gern erzähle ich schwäbisch. Die Ursprünglichkeit, die Bildkräftigkeit des schwäbischen Wortschatzes passt sehr gut zu der Bildersprache der Märchen. Das Schwäbische kann nämlich überaus (schwäbisch: saumäßig) grob und saumäßig zart sein.
Moderne Dichter sagen, dass das Wort befreit werden müsste aus den erstarrten Konventionen …
Dazu gehört nach meiner Auffassung auch die Befreiung des Mundartwortes vom Abgewertet sein, seine Befreiung aus der Umklammerung von Vorurteil und Klischee über den Dialekt.

Vielleicht gelingt es mir, mit meinen Geschichten einen kleinen Beitrag dazu zu leisten.